Montag, 22. Juli 2013

DOLCE & GABBANA schliesst neun Filialen


Die Türen der neun Filialen von Dolce & Gabbana in Mailand blieben von Freitag bis Sonntag „wegen Empörung geschlossen″, wie ein Schild am Eingang verkündete. Die Unternehmenschefs protestierten damit gegen Äußerungen eines Beamten der Stadtverwaltung, der im Hinblick auf D&G sagte, man solle „verurteilten Steuernsündern keinen Raum geben″.

Zwar relativierte Franco D'Affonso, der Dezernent für Handel und Tourismus der Stadt Mailand, später seine Aussage: Sie sei bei einem Gespräch mit einem Journalisten gefallen und dann aus dem Zusammenhang gerissen worden. Die Äußerung gebe zudem nicht die offizielle Sicht der Stadtverwaltung wider, betonte er. Doch da waren Stefano Dolce und Domenico Gabbana schon nicht mehr zu besänftigen und ordneten die Schließung der Läden an. „Wir wollen nicht mehr tatenlos zusehen, wie wir immer wieder von staatlichen Organen und von den Medien unfair attackiert werden″, teilten sie in einer Pressemitteilung mit.

Die Unternehmer wurden Ende Juni in erster Instanz wegen Steuerhinterziehung verurteilt, haben jedoch Berufung eingelegt. Laut der Staatsanwaltschaft haben sie zwischen 2004 und 2005 Einkünfte in Höhe von 420 Mill. Euro aus dem Verkauf von Markenrechten an die luxemburgische Gado Srl nicht ordnungsgemäß versteuert. Die Schließung der Filialen waren nicht zuletzt auch ein Marketing-Coup für Dolce & Gabanna: Sämtliche italienische Medien berichteten darüber, und die Designer schafften es sogar auf die ersten Seiten von namhaften Zeitungen wie Corriere della Sera und Repubblica.

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